Vorübergehende Stromanschlüsse sind in der Bereitstellung teuer und beeinträchtigen mit ihren überirdischen Kabeltrassen das Ortsbild.
Vorübergehende Stromanschlüsse sind in der Bereitstellung teuer und beeinträchtigen mit ihren überirdischen Kabeltrassen das Ortsbild. Daher beziehen in Basel Händler und Aussteller fortan die benötigte Energie über automatisierte Stromverteilerkästen.
Basel ist für die Herbstmesse und den Weihnachtsmarkt weit über seine Stadtgrenzen hinaus bekannt. Neben diesen Publikumsmagneten gibt es weitere, weniger bekannte Veranstaltungen, Events und Anlässe, die aber regelmässig stattfinden. Beliebte Orte für diese sind unter anderem der Barfüsser- oder auch der Theaterplatz.
Doch egal, ob Gross- oder Kleinveranstaltung, eines haben beide gemeinsam – sie benötigen elektrische Energie! Und deren Bereitstellung ist mit einem grossen Aufwand verbunden. «Es muss ein Mitarbeiter zum Veranstaltungsort fahren, die Leitung von A nach B verlegen und sie später wieder abbauen», erklärt Sascha Senften von den Industriellen Werken Basel und ergänzt: «Mancherorts darf aus sicherheitstechnischen Gründen nur zu zweit gearbeitet werden, was zusätzliche Mannstunden verursacht.»
Und genau die Verrechnung dieses Aufwands kristallisierte sich zum Politikum, da die Bereitstellungskosten mitunter ein Vielfaches der Kosten für den bezogenen Strom betrugen. «Daher forderte uns die politische Seite dazu auf, sich etwas Innovatives zu überlegen, um diese Kosten in den Griff zu bekommen», so Sascha Senften. Verknüpft wurde diese Anordnung mit dem Auftrag, sich eine Alternative zu den überirdischen Kabeltrassen zu überlegen, da diese das Ortsbild stören.
Automatisierte Stromverteilerkästen
Bei der Lösungssuche spielte Sascha Senften als Gesamtleiter des Projekts Smart Grid Cabinet mit seinem Team verschiedene Möglichkeiten durch. «Die einfachste Variante wäre es gewesen, im Stadtgebiet abschliessbare Stromanschlüsse bereitzustellen», so der Planungs- und Projektingenieur. Allerdings hätte es bei diesem Ansatz wiederum eines Mitarbeitenden bedurft, der die Verteilerkästen auf- und abschliesst und die bezogenen Energiewerte abliest!
Weil dies weiterhin hohe Kosten verursacht und dem Kunden keine grossen Vorteile gebracht hätte, wurde die Idee mit Schloss und Riegel wieder verworfen. Zudem, betont Sascha Senften, war allen Projektbeteiligten das Automatisierungspotenzial bei dieser Applikation bewusst: «Daher wollten wir uns nicht einfach mit der erstbesten Lösung zufriedengeben, zumal es auch bei uns Prozesse gab, die nicht ideal waren!» So musste der Sachbearbeiter nach der Buchung eines Verteilerkastens beispielsweise handschriftliche Notizen in ein Excel-File übertragen. Weil dies zeitaufwendig und fehleranfällig ist, stand fest, diese Tätigkeit ebenfalls zu automatisieren.
«Ausserdem wollten wir es dem Kunden deutlich einfacher machen, einen Verteiler zu buchen», so Sascha Senften. Daher bestellt dieser bei der jetzt realisierten Lösung den Verteilerkasten direkt über die mit dem SAP-System verknüpfte Internetseite der IWB, die ihm nach interner Bearbeitung eine Offerte per E-Mail übermittelt. Nimmt er diese an, kommt es zum Vertrag und das Smart Grid Cabinet wird zum reservierten Zeitpunkt mit der benötigten Leistung freigeschalten. Gleichzeitig erhält der Auftraggeber eine Anleitung, die ihm in vier Schritten die Inbetriebnahme des Smart Grid Cabinet erklärt. Einen Schlüssel zum Aufschliessen benötigt er nicht, da die rund 50 automatisierten Stromverteilerkästen, die an ausgewählten Plätzen in Basel stehen, elektronisch ent- und wieder verriegelt werden.
Prozesssteuerung über Wago Cloud
Das elektronische Entriegeln und Verriegeln, die Erfassung des Energieverbrauchs sowie die Weiterleitung der entsprechenden Daten via M-Bus verantwortet ein im Smart Grid Cabinet verbauter PFC200-Controller. Dieser integriert ein 4G-Modem und schaltet über dieses auch den Stromanschluss frei.
Angebunden ist die Steuerung an die Wago Cloud, welche die Geräteverwaltung übernimmt und neben der Web-Visualisierung des PFC200-Controllers zusätzlich eine Notfall-Visualisierung bereitstellt. Die Sicherheit bei der Verknüpfung zwischen Cloud und IWB-Leitsystem garantiert indes der Einsatz etablierter Komponenten. So setzt die Wago Cloud auf Microsoft Azure auf, während die Kommunikation über das sichere MQTTs-Protokoll mit TLS-1.2-Verschlüsselung erfolgt.
Vorteile für alle Beteiligten
Durch die Covid-19-Pandemie konnten die Industriellen Werke Basel bislang nur eine begrenzte Felderfahrung sammeln, doch schon jetzt steht fest, dass aus der realisierten Lösung alle Beteiligten einen Nutzen ziehen. Während Händler und Aussteller nun zu jeder Zeit einen Verteilerkasten buchen können und hierbei erst noch von wesentlich günstigeren Tarifen profitieren, partizipiert das Versorgungsunternehmen von einem optimierten Rechnungswesen und hat durch die Cloudanbindung volle Transparenz über seine Smart Grid Cabinet.
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